Skip to main content
Suchergebnisse
Entschuldigung, wir haben nichts zu diesem Suchbegriff gefunden.
Entschuldigung, wir können Ihre Suchanfrage zurzeit nicht bearbeiten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Vorschläge für Suchanfragen

KI-Überwachung am Arbeitsplatz: Viele Manager sind skeptisch

Expleo, Köln, 18. November 2025 – Vier von zehn Führungskräften in Deutschland sind besorgt über einen möglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Kontrolle von Produktivität und Leistung am Arbeitsplatz. In Großbritannien ist diese Sorge sogar noch ausgeprägter. Dies geht aus dem aktuellen KI-Stimmungsbarometer „Expleo AI Pulse“ hervor. Das Barometer wird monatlich vom weltweit tätigen Anbieter von Engineering-, Technologie- und Beratungsdienstleistungen Expleo erhoben

A graphic shows a brain-shaped gauge reading 67, with a needle pointing toward "zuversichtlich" (confident) over "besorgt" (worried). A woman with curly hair and glasses smiles on the right. AI Pulse logo appears top left.

„KI ist ideal geeignet, um Prozesse zu optimieren, Arbeitsschritte einzusparen oder Ressourcen zu maximieren – kann aber auch über das Ziel hinausschießen“, sagt Dr. Yusuf Erdogan, Country Lead Digital & Technology bei Expleo Deutschland. Zwar kontrollierten Unternehmen schon immer die Leistung ihrer Beschäftigten, aber „wenn dies automatisiert erfolgt, sind klare Grenzen und transparente Verfahren notwendig. Sonst droht eine Entfremdung zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten.“

Künstliche Intelligenz als Tool zur Effizienzsteigerung ist längst Alltag. Die Technologie hat jedoch noch weitere Einsatzpotenziale: Erdogan nennt Aktivitäts-Tracking und Zeitüberwachung als Beispiele für Anwendungen, die mithilfe von KI detaillierte Leistungsprofile erstellen können. Künftige Einsatzszenarien reichen noch weiter: Beim Predictive Performance Management kann KI auf Basis historischer Daten die voraussichtliche Produktivität einzelner Mitarbeitender prognostizieren und sogar potenzielle Abgänge antizipieren. Auch KI-gestützte Systeme zur Emotionserkennung, die Mimik, Stimmlage oder Körpersprache auswerten, sind bereits technisch realisierbar.

Wie groß die Sorge vor digitaler Überwachung am Arbeitsplatz ist, zeigen die Umfrageergebnisse: 38 Prozent der deutschen Manager befürchten, KI könnte zur Überwachung von Mitarbeitern genutzt werden. Nur rund jeder fünfte Befragte (18 Prozent) macht sich darüber gar keine Sorgen. In Frankreich äußerten sich ebenfalls 38 Prozent besorgt, in Großbritannien lag dieser Wert sogar bei 56 Prozent. Die unterschiedliche Wahrnehmung könnte auch regulatorische Gründe haben. Während die DSGVO und das deutsche Betriebsverfassungsrecht hiesigen Unternehmen enge Grenzen bei der KI-Überwachung setzen, hat sich Großbritannien nach dem Brexit arbeitsrechtlich teilweise gelöst. „Ob dies die höhere Skepsis der britischen Manager erklärt, lässt sich aus den Daten allerdings nicht ableiten“, so Erdogan.

A purple paper with a blue eye and a green circle.

Britischer Optimismus trifft deutsche Vorsicht

Die Umfrageergebnisse zeigen: Obwohl die Briten die KI-Überwachung am kritischsten sehen, sind sie zugleich die Optimistischsten, wenn es um das Potenzial und die Einsatzmöglichkeiten von KI geht. Mit 72 Punkten liegt der Sentiment-Index für das Vereinigte Königreich im Oktober deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 68 Punkten. Deutschland erreicht 67 Punkte, Frankreich 64 Punkte.

Diese Diskrepanz zeigt sich auch in anderen Aspekten: So sehen 74 Prozent der britischen Führungskräfte große Chancen für ihre Unternehmen (in Deutschland sind es 67 Prozent) und 76 Prozent von ihnen bewerten die Auswirkungen von KI positiv (in Deutschland sind es 68 Prozent). „Die Briten verbinden Begeisterung mit Wachsamkeit“, interpretiert Erdogan. Deutsche Manager agieren etwas zurückhaltender, sind in Bezug auf den generellen KI-Einsatz aber ebenfalls engagiert und zuversichtlich.

„KI ist im Arbeitsalltag angekommen, doch die Diskussion über KI-Ethik am Arbeitsplatz steht erst am Anfang“, fasst Erdogan zusammen. „Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich die europäischen Ansätze angleichen oder ob die regulatorischen Unterschiede die Kluft vertiefen werden.“

Kernaussagen

  • 38 Prozent der deutschen Führungskräfte sind besorgt über den möglichen Einsatz von KI zur Überwachung der Mitarbeitenden (UK: 56 Prozent, FR: 38 Prozent)
  • Der europäische Sentiment-Score sinkt leicht auf 68 Punkte, das Vertrauen in KI bleibt stabil
  • Die Auswirkungen von KI auf das Unternehmen werden positiv bewertet (UK: 76 Prozent, D: 68 Prozent)

Zur AI-Pulse-Studie

Die „Expleo AI Pulse“-Umfrage wird seit August 2025 jeden Monat in Deutschland, Großbritannien und Frankreich durchgeführt und liefert repräsentative Stimmungsbilder zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in Unternehmen. Die aktuelle Ausgabe basiert auf der dritten Erhebungswelle (Feldphase: Oktober 2025). Pro Land werden 200 Führungskräfte befragt, insgesamt sind es 600 Personen pro Monat. Die Teilnehmer stammen aus verschiedenen Branchen, darunter IT, Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Handel, Ingenieurwesen sowie Transport und Logistik. Die Studie wird von der renommierten Insights-Agentur Opinium im Auftrag von Expleo durchgeführt. Umfangreiche Daten und zusätzliche Informationen sind auf Anfrage erhältlich.

Ansprechpartner für Medien

Anna Limbach und Martina Kreutz
E-Mail: Communications.Germany@expleogroup.com