Skip to main content
Suchergebnisse
Entschuldigung, wir haben nichts zu diesem Suchbegriff gefunden.
Entschuldigung, wir können Ihre Suchanfrage zurzeit nicht bearbeiten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Vorschläge für Suchanfragen

Fünf Barrieren auf dem Weg zur digitalen, operativen Systemstabilität für Banken

In diesem Blog erklärt uns Angus Panton, warum Banken scheitern, und beleuchtet die größten Hindernisse zur digitalen operativen Systemstabilität.
Scroll
13.06.22
Thematik

In den letzten 18 Monaten hörte die Geschäftswelt ständig ein Schlagwort: Digitale Resilienz. Da die Weltwirtschaft wieder in ruhigeren Gewässern schippert, stellt ein Leck bei der digitalen Stabilität eine existenzielle Bedrohung für Unternehmen unterschiedlichster Branchen dar, ganz besonders im Bereich der Finanzdienstleitungen. Angesichts der speziellen Risiken sind Finanzinstitute gezwungen, technologische Innovationen zu untersuchen, um sicherzustellen, dass sie selbst gut aufgestellt sind. So können sie nicht nur die heutigen Herausforderungen meistern, sondern auch die Chancen von Morgen proaktiver anpacken.  

Contactless payment by phone

Ein bestandener Health Check der digitalen Stabilität wird damit die Grundvoraussetzung für Erfolg und die einzige Geschäftsgrundlage in unserer heutigen, hochgradig wettbewerbsorientierten Welt. Für Banken heißt das, dass die routinemäßige Messung der digitalen Stabilität fortwährende Innovationen liefert, die gesetzlichen Vorschriften dauerhaft eingehalten werden und der Betrieb im Gleichtakt läuft. Konkret bedeutet sie eine Vermeidung von Unterbrechungen im Kundenservice, eine rasche Behebung plötzlicher Serverausfälle und das Wissen über potenzielle Schwachstellen bei einer gleichzeitigen, proaktiven Strategie der Risikominimierung. Eine digitale Modernisierung der Altsysteme steigert das Vertrauen und die Zuverlässigkeit im gesamten Serviceportfolio einer Bank für Endkunden – dem Rückgrat jedes Geschäfts. 

Zur Unterstützung von Finanzinstituten, die ihre digitalen Stabilitätsstrategien in der heutigen, hochmobilen Onlinewirtschaft verbessern möchten, haben wir fünf Faktoren identifiziert, die in der Vergangenheit zu Herausforderungen im digitalen Bankgeschäft beigetragen haben. 

1. Von wechselnden Verbrauchertrends überholt

Wenn interne Innovationen nicht den externen Verbrauchertrends entsprechen, haben wir ein Problem. In einigen Fällen waren traditionelle Banken nicht in der Lage, sich schnell genug an Veränderungen der Kundenpräferenzen anzupassen, insbesondere bei den Themen Erreichbarkeit, Geschwindigkeit und Komfort des Mobile-Banking. Auch wenn es paradox erscheinen mag, so ist das Bankwesen traditionell nie ein kundenorientiertes Geschäft gewesen. Ihre Arbeitsweise war eher davon geprägt, dass sie dem Kunden vorgab, was er zu tun hatte: sei es bei der Aufnahme einer Hypothek oder eines Kredits, bei der Eröffnung eines Girokontos oder eines Sparkontos. Was passiert jedoch, wenn die digitale Stabilität dieses Status Quos angegriffen wird? Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der OECD ergab, dass FinTech-Kreditgeber Hypothekenanträge 20 % schneller verarbeitet als andere, und Hypothekenrefinanzierungen mit einer 7 % bis 10 % höheren Wahrscheinlichkeit von FinTech-Firmen abgeschlossen wurden anstatt von traditionellen Banken. Darin zeigt sich deutlich, wie tief FinTechs in kürzester Zeit in den Markt eingedrungen sind. 

Konfrontiert mit dieser neuen Realität waren die Bank gezwungen, eine kundenfreundlichere Haltung einzunehmen und nun im Sinne des Kundenservice und nicht wie früher produktbasiert zu denken. Die zunehmende Dynamik der FinTech-Welle beruht auf einem unermüdlichen Service-Engagement für den Endanwender, dem Kunden. 

Hier haben die agilen Neubanken den traditionellen Banken den Rang abgelaufen, da sie diese bei der Preisstruktur und Komplexität übertrumpfen und ihren Kunden mehr Transparenz durch ein nahtloses, digitales Bankerlebnis anbieten. 

2. Veraltete Bankeninfrastrukturen sind anfällig für Angriffe

So wie die Technologie in traditionellen Banken gebaut ist, kann die schnelle Einführung dynamischer, technischer Innovationen zu einem schwerfälligen und teuren Prozess werden.  

Bei einer Modernisierung von Altsystemen darf es dabei auf gar keinen Fall zu Serviceausfällen kommen; und der Wechsel zu einer API-basierten Infrastruktur stellt dabei viele Stolperfallen, die es zu vermeiden gilt. Zu groß, um zu scheitern, oder zu groß für schnelle Innovationen? Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass 60 % der Unternehmen Schwierigkeiten bei der Integration neuer Technologien auf Grund der bestehenden IT-Infrastruktur einräumen.  

Führungskräfte der Banken, die sich der Notwendigkeit der digitalen Stabilität äußerst bewusst sind, würden diesen Zahlen sicherlich zustimmen. 

Die Schwerfälligkeit einer unflexiblen Software-Architektur kann die digitale Stabilität einer Bank stark beeinträchtigen und sie anfällig für Ausfälle durch Cyberangriffe und DDoS (Distributed denial of service)-Angriffe machen. Eine Studie der Boston Consulting Group deutet darauf hin, dass Finanzdienstleistungsunternehmen 300-mal häufiger als andere Firmen von Cyberangriffen betroffen sind. Diese höhere Anfälligkeit für Cyberangriffe kann katastrophal sein, nicht nur für den Ruf einer Bank, sondern auch angesichts der schwerwiegenden Folgen auf ihren Umsatz. Der Bericht Cost of a Data Breach 2020 von IBM richtete den Fokus auf diese unbequeme Wahrheit und stellte fest, dass die Kosten für eine Datenlücke im Finanzdienstleistungssektor im Durchschnitt bei 5,85 Millionen US-Dollar liegen, im Vergleich zu 3,86 Millionen US-Dollar in anderen Branchen. 

Workers crossing the corridor

3. Die Denkweise im traditionellen Bankgeschäft und interne Silos

Wenn Unternehmen scheitern, entschuldigen sie das häufig leichtfertig mit externen Marktbedingungen außerhalb ihrer eigenen Kontrolle. In manchen Fällen ist dies auch vollkommen richtig und exogene Desaster wie die COVID-19-Pandemie haben die Struktur der Unternehmensstrategien grundlegend verändert, indem sie Unternehmen zu zeitweiligem Schließen, dem Herunterfahren des Betriebs oder einer vollständigen Aufgabe zwangen. Mal abgesehen von zukünftigen Desastern wird jedoch eine fehlende Synergie zwischen der Technologieabteilung und der Abteilung für Informationssicherheit immer ein Hindernis für die digitale Stabilität von Finanzinstituten darstellen. Auch wenn alle Anzeichen, Trendindikatoren und Untersuchungsergebnisse darauf hinweisen, ob ein Unternehmen gut für einen langfristigen Erfolg aufgestellt ist, ist eine mangelnde Abstimmung zwischen den Abteilungen immer ein direktes Warnsignal. Das Unternehmen, das eine agile Wachstumsstrategie mit harmonischer Zusammenarbeit der wichtigsten Abteilungen verfolgt, wird trotzdem mit Weitsicht vorgehen und kann bei Bedarf umdenken und problemlos weiterarbeiten. 

Es ist ermutigend, dass die traditionelle Denkweise langsam einer mutigeren, entschiedeneren Haltung in den Vorständen Platz macht, wie der Bericht „Spotlight on Financial Services“ von Expleo zeigt. Unsere Umfrage ergab, dass 64 % der Befragten ihr Unternehmen infolge der Pandemie als besser gewappnet betrachten, neue IT-Strategien und Innovationen zu bewilligen. Dieser klare Richtungswechsel hin zur digitalen Stabilität führt zu einem Denken im Großen Ganzen und damit zu höheren Investitionen in digitale Infrastruktur und Services mit dem Ziel, das Leistungsangebote zukunftsfähig zu machen. 

4.Unzureichende Vorbereitung auf Gesetzesänderungen

Vor dieser turbulenten und revolutionären Zeit, in der wir leben, stand die globale Finanzkrise von 2008 und seitdem müssen sich Banken weltweit mit deutlich höheren gesetzlichen Überprüfungen auseinandersetzen. Die Ereignisse von 2008 erschütterten das globale Finanzsystem derart, dass Banken heutzutage in einem wesentlich strenger-gesetzten, gesetzlichen Rahmen arbeiten und bestimmte Standards erfüllen müssen, um ihre Banklizenz zu behalten. 

In dem heutigen Gesetzesdickicht kann das Fehlen einer zuverlässigen Compliance-Kultur einem Finanzinstitut einen Todesstoß versetzen, besonders, wenn es sich um kleine oder mittlere Banken mit engem Portfolio und begrenzten Mitteln handelt. Dank umfangreicherer Ressourcen, aus denen sie schöpfen, sind etablierte Marktführer in einer stärkeren Position, um sich den unzähligen, gesetzlichen Herausforderungen entgegenzustellen. Wenn aber kleine und mittlere Banken Compliance nicht ernst nehmen oder auf die Unterstützung potenzieller Beratungsfirmen als Partner verzichten, werden sie im deutlichen Nachteil sein. Die Kosten der gesetzlichen Compliance gegenüber einer möglichen Strafzahlung abzuwägen, muss aber kein Nullsummenspiel mehr darstellen. Kleine und mittlere Institute können sich dem Gesetzesdickicht jetzt mit mehr Selbstbewusstsein und Überzeugung stellen, mit Partnern an ihrer Seite, die über weitreichende, bestätigte Fachkompetenz und branchenführendem Urheberrecht verfügen, und ihnen maßgeschneiderte Compliance und digitale Stabilität bieten. 

Business meeting

Heutzutage besteht eine der größten Herausforderungen für Finanzinstitute in den erheblichen Investitionen an Kapital und Ressourcen, um Altsysteme anzupassen und gleichzeitig das Compliance bei Open Banking-Gesetzen zu 100% einzuhalten.   

Im Vereinigten Königreich haben beispielsweise HSBC und Barclays die hohen Kosten für die gemeinsame Datennutzung durch die Open-Banking-Reformen hervorgehoben.  

Mit Blick auf diese Reformen muss man ehrlicherweise sagen, dass die fehlende Klarheit, wer was zu tun hat, Banken daran hindert, einen klaren Weg in die Zukunft zu skizzieren. Angesichts der zahlreichen Stakeholder ist es häufig schwierig, Verantwortlichkeiten zu delegieren und für eine absolut sichere Compliance zu sorgen. Ein branchenführender Beratungspartner hilft dabei, die strategische Transition so reibungslos wie möglich zu bewerkstelligen. 

5. Zusammenarbeit mit den falschen externen Plattformanbietern

In diesem Sinne müssen Führungskräfte der Banken heutzutage mehr denn je nach Partnerunternehmen suchen, die über eine technische Kompetenz, eine ausgezeichnete Erfolgsbilanz bei der Unterstützung entsprechender Marktteilnehmer und umfassende Mittel verfügen, um eine beschleunigte, den gesetzlichen Anforderungen entsprechende digitale Transformation zu ermöglichen. 

Weite Teile der Banken und Finanzinstitute nutzen die Dienste von Drittanbietern zur Erweiterung ihres Leistungsangebots insgesamt.  

Wie streng überprüfen sie ihre Partner jedoch vorher? Falls diese Drittanbieter es mit der Cybersicherheit nicht so genau nehmen oder Lücken haben, von denen der Kunde nichts weiß, sind es die Institute, die dadurch ins Straucheln geraten. Eine gründliche Prüfung der Sicherheit und Sorgfalt dieser Anbieter ist unerlässlich bei der Umsetzung einer soliden, digitalen Stabilitätsstrategie. 

Wenn Finanzinstitute vorstandsübergreifend die Kosten einer schleppenden digitalen Transformation und gesetzlichem Fehlverhalten berechnen, muss die Tür zu Innovationen weit offenstehen, ohne aufpolierte Bewertungen von früheren Fehlern. Institute, die die oben dargelegten Haupterkenntnisse umsetzen, werden in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Umfeld stärker positioniert sein, sowie sich deutlich besser auf veränderte Kundenwünsche einstellen können. 

In der immer wettbewerbsintensiveren Umgebung von heute ist es für Finanzinstitute unabdingbar, auf diesem neuen Weg in die Zukunft Risiken zu minimieren, dabei die sich wandelnden Kundeneinstellungen zu berücksichtigen und für die strenge Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen zu sorgen. Außerdem erlaubt die Einführung eines disziplinierten, datengestützten Entscheidungsprozesses schnelle Wachstumsstrategien.  

In diesem Sinne detailliert der folgende Forschungsbericht von Expleo, die Pflicht der digitalen Stabilität und bietet einen umfangreichen Überblick über aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen gespickt mit Experten-Einblicke und -analysen. 

Erfahren Sie mehr

Unser Bericht “Digital Operational Resilience: Neue Impulse für das operative Risikomanagement” untersucht die Vorbereitung des Sektors auf die bevorstehende europäische DORA-Gesetzgebung.

Von Angus Panton, Head of Banking and Financial Services, bei Expleo UK, Ihrem zuverlässigen Partner für integrierte End-to-End-Entwicklung, Qualitätsdienstleistungen und -management.
Herunterladen

Whitepaper herunterladen